Rodica Meyers wurde in Wien geboren, aufgewachsen ist sie in Madrid und Paris. Nach ihrem Studium der Ethnologie war sie 20 Jahre als Expertin für Demokratieförderung und Organisationsentwicklung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit tätig. Über 20 Jahren leitete sie federführend Seminare für Erwachsenenbildung und Führungskräfte im Bereich Good Governance, Bürgerhaushalte und Initiativen der partizipativen Regierungsführung, besonders in der Andenregion. Eine Ihrer Tätigkeiten wurden in der Stadt Porto Alegre (Brasilien) mit einem Preis für Demokratieförderung ausgezeichnet.
Der Weg zu der Traditionellen Tibetischen Medizin
Rodica Meyers hat sich bereits im Kindesalter für Heilpflanzen und ihre Wirkung interessiert. Ihre Großmutter weihte sie in die Zubereitung von Heilrezepten ein. Sie forschte mehr als zehn Jahre in der Kallawaya Region (Bolivien) und war Teil des Projektes der UNESCO MAB 6 (Man and Biosphere). Die Ergebnisse dieser Forschungsarbeit waren Grundlage ihrer Promotionsarbeit (Mensch und Ökosysteme in der Kallawaya Region – Als die Sonne über die Erde wandelte).
Neben ihrer Tätigkeit bildete sie sich zur Ayurveda-Gesundheits- und Ernährungsberaterin (BYFG) aus. Sie praktizierte mehr als zehn Jahren die Meditationspraxis nach der Tradition des Sōtō Zen von Taisen Deshimaru. Im Jahr 2000, nach längeren Retreats, wurde Sie von Lama Sherab Dorje (Shangpa Kagyu) als autorisierte Dharma Lehrerin (Shiné und verschiedene Meditationsformen) ermächtigt. Sie wurde ebenfalls autorisiert, die Praxis von Nangpé Yoga nach Kalu Rinpoche zu unterrichten sowie die Praxis der Grünen Tara und Buddha der Medizin.
Vor über zehn Jahren konnte sie ihren Traum verwirklichen und begann ihr Studium der Tibetischen Medizin unter der Leitung des renommierten tibetischen Arztes Dr. Nida Chenagtsang, mit den Schwerpunkten Ernährung, Kräuterheilkunde, Verjüngung und Entwicklung von Rezepten nach den Prinzipien der TTM. Seitdem vertieft sie ihre Kenntnisse der Tibetischen Medizin als Schülerin von Namkhai Norbu Rinpoche, Tulku Lobsang, Dr. Machig Sogdzon und Dr. Alexander Arbuzov.
Dr. Rodica Meyers leitet heute Kurse für Achtsamkeitsmeditation und Gesundheits-Prävention in Europa und bietet persönliche Konsultationen an. Sie ist anerkannte Kursleiterin des MSC-Programms Mindful Self-Compassion – Achtsames Selbstmitgefühl und Lehrerin von SKI (Sorig Khang International – Foundation for Traditional Tibetan Medicine).
Zurzeit forscht Dr. Rodica Meyers über die Beziehungen zwischen der Traditionellen Tibetischen Medizin und der Traditionellen Medizin von Al-Andalus (8.–14. Jahrhundert). Mehrmals im Jahr zieht sie sich auf ein Meditationsretreat zurück (Yuthok Nyingthig Praxis).
Die Legende von Flor de Sol
Ein Symbol des Bündnisses zwischen Mensch und Natur
Aus Liebe zu den Menschen schuf Amalur (Mutter Erde) die Eguzkilore, eine Distelblüte, die einst in den baskischen Bergen reichlich vorhanden war und heute unter Naturschutz steht. Eguzkilore bedeutet „Blume der Sonne“ auf Euskara, der baskischen Sprache, und ihre Form erinnert an die der Sonne.
Eine baskische Legende erzählt, dass es, als die Menschen begannen, die Welt zu bevölkern, weder Sonne noch Mond gab. Verängstigt durch die schrecklichen Geister, die aus den Eingeweiden der Berge und Abgründe kamen, begaben sie sich nach Amalur und baten um Hilfe. Amalur schuf für sie Ilargi (den Mond) und später Eguzki (die Sonne). Aber die bösen Geister, die das Licht der Sonne nicht ertragen konnten, gingen nachts weiter auf, denn das Licht des Mondes schadete ihnen nicht.
Die Menschen baten Amalur erneut, ihnen im Kampf gegen die Nachtgeister zu helfen. Mutter Erde machte ihnen ein letztes Geschenk. Sie schuf die Eguzkilore, eine Blume mit einer solchen Form, dass die Nachtwesen, wenn sie sie sahen, glauben würden, es sei die Sonne, und sich davon entfernen würden.
Seitdem stellen die Menschen in einigen Regionen Spaniens die Silberdistel (carlina acaulis) auf ihre Türschwelle, damit sie Krankheiten und Epidemien abwehren können und nicht von den Nachtgeistern gestört werden.